Vom inneren Schweinehund

Der innere Schweinehund

 

Als Metapher für Willensschwäche, die uns hindert, etwas zu tun, was uns sinnvoll oder ethisch geboten scheint, ist der „innere Schweinehund“ der Gegenspieler zur Selbstdisziplin, die benötigt wird, um ihn „zu überwinden“.
Dem „inneren Schweinehund“  nachzugeben ist somit ein Makel.

Doch woher kommt eigentlich diese Begrifflichkeit? Bereits im Mittelalter setzte man bei der Jagd „Sauhunde“ ein, um Schwarzwild zu jagen. Diese Hunde mussten hetzen, ermüden und festhalten.

Als Charaktereigenschaften auf Menschen übertragen, wurde der Begriff „Schweinehund“ zum grob beleidigenden Schimpfwort. Der „innere Schweinehund“ war Synonym für des Menschen niedrigste Motive.

Dann verwendete man den Begriff im Zusammenhang mit soldatischen Tugenden. Erst nach dem zweiten Weltkrieg begann man den Begriff im heutigen Sinne zu benutzen.

Das „Besiegen des inneren Schweinehunds“ sollte Faulheit und mangelnde Disziplin überwinden. Sehr beliebt bei Trainer:innen und Turnlehrer:innen der Nachkriegszeit.

Heute ist der Begriff weitaus positiver besetzt, Motivationsbücher illustrieren ihn mit niedlichen Hundecartoons und vermitteln Motivationsstrategien.

Was, wenn die Werte, die der „inneren Schweinehund“ uns auch heute noch suggeriert, veraltet sind?

Was, wenn ein weiser Teil in uns dafür sorgt, dass wir Selbstliebe, Selbstgnade und Selbstsorge zulassen?

Und das mit gutem Gewissen und aus gutem Grund?